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Der ibizenkische Garten (II). Anpassung an die Umstände

In den letzten zwei Jahrzehnten gab es auf Ibiza einen allmählichen Trend zur Gestaltung von Gärten mit einheimischen oder mediterranen Pflanzen. Ein Trend, der parallel zur Tendenz bei neuen Projekten moderner Interpretationen der ursprünglichen Architektur des Ibiza-Anwesens im beliebten Blakstad-Stil entstand. Viele der auf Ibiza heimischen Bäume haben sowohl eine wichtige symbolische Bedeutung als auch eine dekorative Funktion. Wie die einheimische Architektur weisen auch die einheimische Gärten Merkmale auf, die zu wichtigen Vorteilen werden:

Anpassung an die Umwelt: weniger Bedarf an Bewässerung, Intensivpflege, Düngemittel oder chemische Produkten, und mehr Kraft, um sich von eventuellen Rückschlägen und Schädlingen zu erholen. Mediterrane Pflanzen vertragen Trockenheit gut und Vernachlässigung.

Ressourcenverwaltung und Energieeinsparung: wie z.B. Wasser, Strom und andere Betriebsressourcen sowie Kosten für Garten- und Wartungsarbeiten.

Nachhaltigkeit: Geringerer Frischwasserverbrauch, eine zunehmend knappe Ressource auf der Insel, und die Vermeidung invasiver Arten sowie die biologische Vielfalt der einheimischen Flora und Fauna werden gefördert, wodurch natürliche Lebensräume und die Bodengesundheit erhalten werden und die Langlebigkeit lokaler Arten garantiert.

Resistenz: Das mediterrane Klima kann manchmal abrupt und rau sein; Starke Niederschläge können in der Regenzeit auftreten, anhaltende Dürreperioden im Frühjahr oder Sommer, was zu einer Erhöhung des Salzgehalts des Netzwerkwassers führt. Dies sind Punkte, die berücksichtigt werden müssen, da sie insbesondere Arten schädigen können, die weniger an die Umwelt angepasst sind.

Reproduktion: Autochthone Pflanzen vermehren sich leichter in einer natürlichen Umgebung, so dass in altgewachsenen mediterranen Gärten neue Exemplare bestehender Pflanzen häufiger vorkommen.

Lange Blütezeit: Da das Klima sehr sonnig ist, kann ein Garten mit einigen Pflanzen (wie Bougainvillea, die fast 10 Monate lang blühen) zu jeder Jahreszeit blühen.

Vielfalt: Das Inselklima von Ibiza ist zwar halbtrocken, aber relativ mild und bietet eine größere Vielfalt in Bezug auf Farbe, Textur und Form der Pflanzen. Die verschiedenen Kombinationen bieten eine Vielzahl von Gartendesigns.

© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Seit etwa zwei Jahrzehnten ist bei Eigentümern verschiedenster Nationalitäten eine Veränderung in der Gestaltung der Gärten zu beobachten, die ihre Häuser umgeben. Die tropischen Gärten voller Palmen, tropischer Blumenmeere und großen Rasenflächen, die in den 1980er und 1990er Jahren so beliebt waren, weichen den schlichteren einheimischen Gärten und einer wilderen und permakulturelleren Disposition – das heißt basierend auf dem Prinzip „mit der Natur arbeiten“ – nicht gegen sie.

Der wilde Garten ist in diesem Trend enthalten. Es geht darum, einen Teil des Gartens ganz oder teilweise wild zu lassen, ohne jegliche Pflege oder menschliches Eingreifen – außer einem anfänglichen Pflügen der Erde oder in seltenen Fällen einem Eingriffen aufgrund von Plagen oder Krankheiten. Das Ergebnis ist, was die ibizenkische Landschaft standardmäßig bietet, eine große Auswahl an Blumen in allen Farben, Arten und Formen.

© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Um dem wilden Garten Pracht zu verleihen, stehen Samen verschiedenster schöner Blumenarten zur Verfügung, die auf den Feldern verteilt werden können. Diese Arten können auf kleinem Raum koexistieren und jede Art erscheint in ihrer jeweiligen Jahreszeit. In diesem Fall besteht die Pflegetechnik jedoch darin, das Unkraut zwischen den Pflanzen zu entfernen, damit sich jedes Jahr aufs neue alles blüht und gedeiht. Es geht darum, ein erfahrener und sorgfältiger Gärtner zu sein. Im Übrigen sind die Samen gut an das Wetter und den Boden der Insel angepasst, erfordern daher keine besondere Pflege oder Dünger und vermehren sich ohne großen Aufwand.

Der mediterrane Garten vermittelt durch seine sanften Farben und seine unverwechselbaren Aromen ein entspannendes Gefühl. Zum Beispiel wird mit einer allgemeinen Präsenz von Lavendel, Rosmarin und Steinrose ein üppiger, aromatischer Garten mit minimaler Pflege erreicht. Eine gute Methode ist es, verschiedene Pflanzen zu kombinieren, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühen. Andere Pflanzen wie Bougainvilleas oder Hibiskus blühen praktisch das ganze Jahr über. Die Oliven- und Zitronenbäume gehören zu den Bäumen, die am besten an das Klima Ibizas angepasst sind, verleihen dem Garten und einer großen Anzahl von Früchten einen eleganten Charakter. Für mehr Umwelt gibt es auch Kletterpflanzen wie Weinreben oder Weinreben auf senkrechten Spalieren mit rustikalem Aussehen, die den verfügbaren Platz optimal nutzen, insbesondere in kleineren Gärten.

© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Es gibt zwei Arten von Gärten auf Ibiza, die in eine spezielle Kategorie fallen. Die Gärten in der Nähe des Meeres und die Gärten mit Salzwasser. Wir erklären diese Phänomene und wie man damit umgeht.

Gärten in der Nähe des Meeres.

Auf einer relativ kleinen Insel mit einer Fläche von 572 km² ist der Einfluss des Meeres bis ins Landesinnere bemerkbar. Ein Einfluss, der im Winter in Form starker Winde auftritt, und als Zeugnis die Bäume oft in entgegengesetzter Richtung dieser Winde hinterlässt. Die Gärten vieler Häuser vor allen denen mit Meerblick sind besonders betroffen, daher müssen Sie bestimmte Empfehlungen für diese Art von Garten berücksichtigen.

Dieser starke Küstenwind Ibizas kann die jüngeren Pflanzen schädigen und Baum- und Strauchzweige abbrechen. Der Wind allein ist jedoch nicht das größte Problem, sondern der entstehende Salpeter, der durch den Wind auf dem Erdmantel ablagert und durch Regen oder künstliche Bewässerung aufgelöst wird, und so die feinen Wurzeln vieler Pflanzenarten schädigen kann. Diese feinen Wurzeln absorbieren und transportieren Wasser, so dass sich nur wenige Pflanzen von dieser Salzsättigung erholen können. Darüber hinaus setzen sich diese vom Wind getragenen Salze auch auf den Blättern ab und können diese verbrennen.

Zunächst sollten Sie Pflanzen wählen, die Salz vertragen, wodurch übermäßige Wartungskosten vermieden werden. Diese Pflanzen stammen normalerweise ursprünglich aus der wilden Vegetation der Küste und anderen Umgebungen mit hohem Salzgehalt, wie Sümpfe oder Salzminen. Ein optimaler Garten in der Nähe des Meeres sollte hauptsächlich dichtes Gebüsch und Sträucher enthalten, eine feste Struktur aus robusten, windabweisenden Pflanzen, die im Allgemeinen kurz sind und nur wenige Blüten haben. Die Blumen sollten ausgewählt werden, eher wie ein Hauch von Farbe als auf Grund des üblichen Protagonismus die sie normalerweise in Gärten haben. Palmen, Kiefern und Zypressen mit ihren flexiblen und widerstandsfähigen Stämmen eignen sich für windige Küstengebiete. Laubbäume haben eine geringere Oberfläche, die der Wind angreifen kann, da sie ab Herbst ihre Blätter verlieren. Sukkulenten haben Wasserreserven und sind ideale Kandidaten für pflegeleichte Gärten und haben eine größere Toleranz gegenüber Seewinden.

© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Der Sommer ist die mildeste Jahreszeit für Gärten in der Nähe des Meeres. Ab Herbst werden die Pflanzen auf die Probe gestellt und spätestens im ersten Winter ihres Lebens wird klar, ob eine Pflanze ausreichend widerstandsfähig ist, um den Brackwinden zu widerstehen. Starke Winterwinde auf Ibiza wehen zu 90% aus Nordwesten, daher sind die Gärten an der Süd- und Südostküste weitgehend besser geschützt, mit der Option, eine größere Vielfalt „empfindlicher“ Arten anzupflanzen.

Gärten mit Salzwasser.

Die Residenzen im süd-südwestlichen Teil Ibizas verfügen über ein Wasser mit einem höheren Salzgehalt, insbesondere im Sommer, wenn mehr Menschen das Wasser aus dem Netz nutzen. Im Laufe des Sommer muss man Wasser in Flaschen kaufen zum kochen, oder die Zisterne mit Trinkwasser füllen lassen. Für den Garten laufen hohe Kosten an.

Viele Arten von Pflanzen leiden aus den gleichen Gründen, die wir zuvor besprochen haben, unter dem Salzgehalt von Bewässerungswasser. In diesem Fall kann das in den Brackwinden enthaltene Salz zusammen mit dem hohen Salzgehalt des Bewässerungswasser Pflanzen, die sich nicht an diese Bedingungen gewöhnt haben, noch mehr Schaden zufügen. Was in diesen Fällen normalerweise passiert, ist, dass die Pflanzen im Winter und Frühling aufgrund des Regenwassers, das den Salzgehalt des Bodens und der Bewässerung verdünnt, gut aussehen. Wenn jedoch der Sommer kommt, beginnen sie, ihre Blätter und Blüten zu verlieren. Sie zeigen einen zunehmend kranken Zustand, bis es kein Zurück mehr gibt, denn wenn ihre Wurzeln den Salzgehalt des Bodens nicht tolerieren, stirbt die Pflanze ab.

„Mediterranean Garden“ by HeatherW is licensed under CC BY-NC 2.0

Um das dramatische Szenario eines Massensterbens der Pflanzen oder einer exorbitanten Wasserrechnung zu vermeiden, gibt es zwei mögliche Lösungen: Eine ist der Bau einer Regenwassersammelzisterne im Herbst und Frühjahr, die Bauprozesse mit der Beantragung einer entsprechenden Lizenz beinhalten würde und es ist nicht ganz klar, inwieweit dies ausreichen würde; die zweite, vernünftigere Option besteht darin, sich an die Umstände anzupassen und Pflanzen zu bevorzugen, die sowohl Salzgehalt als auch Trockenheit standhalten. In diesem Fall wird empfohlen, diese zwischen Oktober und April zu pflanzen, wenn der Regen und das gemäßigtere Klima den jungen Pflanzen helfen, sich an ihren neuen Lebensraum anzupassen und sich allmählich an den zunehmenden Salzgehalt, die starke Sonne und die Sommerdürren zu gewöhnen.

Andere Schritte, die unternommen werden können, um einen hohen Salzgehalt zu neutralisieren:

1. Den Boden bearbeiten und mit organischer Substanz und Sand versorgen, um die Durchlässigkeit des Bodens zu erhöhen.
2. Installieren Sie Abflussrohre, um überschüssiges mit Salzen beladenes Wasser abzuleiten.
3. Bewässerung mit reichlich frischem Wasser, das die Erde flutet und wäscht.
4. Wählen Sie generell resistente Pflanzen die speziell den Salzgehalt im Boden assimilieren.
5. Düngemittel nur begrenzt einsetzen, da diese den Boden versalzen.

Auf lange Sicht hat das Meer die Kraft, sich den größtmöglichen Vorsichtsmaßnahmen und der Sorgfalt zu widersetzen. Daher ist es sinnvoll, die Ansprüche an einem Garten zu senken, um Enttäuschungen zu vermeiden, insbesondere angesichts der Schönheit der Aussicht auf das Meer für sich.

Referenzen:

About Index. Noahs Garden – Soulgarden for Earthlovers. Ibiza.

Elías Bonells, José. Jardines junto al mar de influencia marítima (2017). Blog: Jardines sin fronteras.

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jardin_ibicenco_black whiteDer ibizenkische Garten (I). Ein kurzer Leitfaden zur Geschichte und Botanik

Der ibizenkische Garten (I). Ein kurzer Leitfaden zur Geschichte und Botanik

Die Gärten und die wilde Flora, die wir heute auf der Insel kennen, sind größtenteils das Ergebnis der zahlreichen Völker, die sich im Laufe der Geschichte auf den Pitiusas niedergelassen haben. Die Schiffe brachten Samen und Pflanzen aus fernen Ländern, die von diesen Völkern für den Anbau verwendet wurden. Nicht alle Samen keimten gleichermaßen im tonigen und kalkhaltigen Boden der Insel, und diese Pflanzen überlebten auch nicht das trockene Klima ohne die Hilfe eines wirksamen Bewässerungssystems. Nach einigen Jahrhunderten konnten sich einige dieser Pflanzen besser akklimatisieren als andere und wurden schließlich in den Katalog der einheimischen Pflanzen aufgenommen, die heute auf Ibiza und Formentera als endemisch gelten.

Unter der Vielzahl der Eroberer, die nach Ibiza kamen, traten vor allem drei Völker besonders hervor, weil sie den größten Einfluss auf die Einführung neuer Arten und landwirtschaftlicher Systeme hatten:

1. Die Phönizier (1200 v. Chr. – 200 v. Chr.) waren die großen Kaufleute ihrer Zeit. Sie gründeten eine ihrer wichtigsten Kolonien auf Ibiza, was den Beginn einer Besiedlung und Kultivierung der Insel bedeutete. Da sie ein riesiges Handelsnetzwerk im gesamten Mittelmeerraum kontrollierten und entsprechend vielfältige Interaktionen mit anderen Zivilisationen pflegten, führten sie eine große Anzahl neuer Arten für den Anbau und geeignete Techniken auf der Insel ein.

2. Die muslimische Eroberung von Al-Andalus und das darauffolgende Kalifat von Córdoba (900 – 1235 n. Chr.) bedeuteten für Ibiza eine neue Ära des Wohlstands und der Fülle, die zwei Jahrhunderte Dunkelperiode wechselnder Dominanz der Vandalen hinter sich ließ. Mit der Ankunft der Araber wurden neue Pflanzen- und Obstbaumarten eingeführt, vor allem aber modernes Anbauwissen wie die Kultivierung der Terrassen und die fortschrittlichsten Bewässerungssysteme ihrer Zeit.

3. Aus den spanischen Kolonien Lateinamerikas kamen neue Pflanzen und eine Reihe von Kakteen, die sich perfekt an die Inselbedingungen anpassten und heute einen wesentlichen Teil der einheimischen Flora ausmachen. Diese neuen Arten vom neuen Kontinent wurden von der lokalen Bevölkerung für eine Reihe von Zwecken verwendet.

Hier finden Sie eine kurze Anleitung zu den charakteristischsten Bäumen, Palmen und Kakteen des „Ibizan-Gartens“ mit einer kurzen Beschreibung ihrer Herkunft und Verwendung:

Johannesbrotbaum (Ceratonia siliqua) – Der Anbau des Johannisbrotbaums war in der arabischen Ära weitverbreitet, es ist jedoch nicht bekannt, ob es sich um einen einheimischen Baum handelt. Mandel- und Feigenbäume haben noch eine ältere Geschichte, da sie nach bestehenden historischen Referenzen bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. kultiviert wurden.

Es überwiegt der Johannisbrotbaum, dessen Früchte im Herbst eine braune Farbe annehmen. Johannisbrot wurde immer als Viehfutter verwendet und zur Bekämpfung von Erkältungen. Heute gilt es als Superfood und wird auch zur Herstellung von Medikamenten und Kosmetika verwendet.

Die Johannisbrotbäume gaben in guten Zeiten Schatten, und in schlechten Zeiten Nahrung. Besonders in der Nachkriegszeit, als die allgemeine Hungersnot dazu führte, eine Frucht zu ernten, die zuvor kaum in Betracht gezogen wurde. Das Futter der Tiere rettete das Leben ihrer Besitzer, und spätere Generationen bezahlten die Schuld mit Zuneigung.

Carob Tree (Ibiza, 1956). Photo: Raoul Hausmann

Mandelbaum (Prunus dulcis) – wildwachsend vor 6.000 Jahren, begann er in Zentralasien kultiviert zu werden und wurde wahrscheinlich von den Phöniziern auf Ibiza eingeführt. Der Mandelbaum musste zu den ersten Kulturpflanzen gehören, da er in der Antike sehr verbreitet war.

Der Baum passt sich gut an den leichten, kalkhaltigen, trockenen und steinigen Boden Ibizas sowie an das gemäßigte Klima an, mit milden Wintern und wenig Wind im Inneren der Insel. Er passt sich in einigen Gebieten Ibizas so gut an, dass er bereits Anfang Januar blüht. Ein schönes Naturphänomen genannt der „Schnee“ Ibizas.

Riesenschilf (Arundo donax) – Dieser Schilf ist ein alltägliches Element des ländlichen Lebens auf Ibiza, und kam im 16. Jahrhundert aus Nordindien und Nepal auf die Insel. Die Bauern verwendeten es für verschiedene Zwecke: für Tomatenpflanzen, um Gehege für die Tiere anzulegen und Körbe zu erstellen. Später wurde das geschnittene Schilf verbrannt. Die Schilfgrasfelder wurden regelmässig geschnitten und unter Kontrolle gehalten, aber als die meisten Feldarbeiten aufgegeben wurden hat dies zu einer beispiellosen Ausweitung des Schilfgras geführt, und das ist in letzter Zeit zu einem Problem für die Artenvielfalt der Insel geworden. Dieses sich im Wind wiegende schlanke Schilfgras das in den meist ausgetrockneten Wasserbetten wächst scheint die Landschaft zu verschönern und ein charakteristisches Element dieser Lebensräume zu sein. Es ist unglaublich winterhart und bevölkert manchmal sogar trockenes Gelände oder Salzwasserlagunen (Ses Feixes).

Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) – auch gennant Nopal, ist ein Kaktus mexikanischen Ursprungs, der von den spanischen Konquistadoren in Europa eingeführt wurde und heute sehr verbreitet ist. In der Finca wurde sie als natürliches Trennungselement, als Windschutz, als primitive Toilette oder als diskrete Mülldeponie benutzt.

Der Nopal hat eine anarchische Wachstumsform, die ein kompliziertes Gewirr von Holzstämmen bildet, auf denen flache Schaufeln übersäht mit Stacheln in völlig zufälliger Reihenfolge übereinander wachsen, aus denen eine mit dünnen, fast unsichtbaren Nadeln bedeckte Kugelfrucht wächst.
Diese Frucht, Feigenkaktus genannt, ist seit ihrer Ankunft auf der Insel ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Ernährung und die Schaufeln wurden zur Heilung von Verletzungen verwendet. Dem Feigenkaktus werden medizinischen Eigenschaften zugeschrieben. Heute ist sie eines der beliebtesten Mittel gegen Diabetes. Ihre zarten Früchte werden mit Wasser verflüssigt zubereitet oder roh oder in Salat gegessen. Die gekochte Wurzel soll zudem ein gutes Mittel gegen Gastritis und Darmkoliken sein.

Steineiche (Quercus ilex) – man findet sie normalerweise in der Nähe von ländlichen Bauernhäusern für die Verwendung seines Holzes. Ihr Holz wird wegen seiner Härte hoch geschätzt und wurde zur Herstellung von Utensilien und Karren sowie zur Herstellung guter Holzkohle verwendet. Die Früchte sind essbar für den menschlichen und tierischen Gebrauch. Die Steineiche ist ein weiterer einheimischer Baum, der früher alle Wälder der Balearen besiedelte. Aber die allgemeine Entwaldung im 19. und 20. Jahrhundert – vor allem auf Ibiza – hat dazu geführt, dass die Eiche ein eher seltener Baum ist. Auf den Fincas wurden sie in der Nähe des Hauses gepflanzt für Viehfutter, und die Rinde wurde für medizinische Zwecke verwendet.

Die Bellotera de Can Carreró befindet sich in der Nähe von Benirras und ist sieben Meter hoch mit einer 20-Meter-Krone.

Bellotera de Ca’n Carreró in Sant Miquel. © JOAN COSTA

Granatapfel (Punica granatum) – Obstbaum asiatischen Ursprungs, wahrscheinlich von den Phöniziern oder Karthagern eingeführt. Früher wurde auf den Balearen ein dunkelrotes Pigment extrahiert, um Kleidung zu färben, und die Rinde der Wurzeln wurde zur Bekämpfung von Darmparasiten verwendet. Die Frucht, der Granatapfel, gilt als Superfood und starkes Antioxidant, enthält eine große Anzahl von Vitaminen und Mineralstoffen.

Der Granatapfel ist ein Baum, der perfekt an das Klima Ibizas angepasst ist und in freier Natur im gesamten Gebiet zu sehen ist.

Feigenbaum (Ficus carica) – ursprünglich aus Kleinasien und von den Phöniziern eingeführt. Als außergewöhnlicher Überlebenskünstler wächst er auch in armen oder sehr kalkhaltigen Trockengebieten problemlos, dank starker Wurzeln, die langsam aber stetig in die Tiefe wachsen um Grundwasser zu erhalten. In der Tat wird empfohlen, den Feigenbaum an einem isolierten Ort im Garten, von Haus und Pool und anderen Konstruktionen entfernt zu pflanzen, da er den Beton im Laufe der Zeit problemlos anheben könnte.

Der Feigenbaum kann sowohl im Inneren der Insel als auch an der Küste wachsen. Aufgrund seiner Tendenz, in geringe Höhe zu wachsen, kann er auch gelegentliche starke Winterwinde widerstehen. Es sollte beachtet werden, dass Feigenbäume, abgesehen von den nahrhaften Früchten, die wir alle kennen, in der Sommerhitze einen dichten, duftenden Schatten unter der Baumkrone bieten.

Der unter Denkmalschutz stehende Feigenbaum ’na Blanca d’en Mestre‘, der sich in der Verlängerung des Camí vell de la Mola befindet, ist über hundert Jahre alt und hat eine riesige Krone von zwischen 300 und 350 Quadratmeter, die von Streben gestützt wird, die seine Zweige tragen.

Fig tree na Blanca d’en Mestre, in Formentera. Photo: Pilar Arcos

Zitronenbaum (Citrus × limon) – Es wird geschätzt, dass er ursprünglich aus China stammt und über Griechenland ins Mittelmeer gekommen ist. Wie die Mispel wurde er ursprünglich als Zierbaum verwendet. Es ist einer der Obstbäume, der sich am besten an das Klima der Insel angepasst hat und nur minimale Pflege benötigt. Hervorragende Vitaminquelle und ein starkes Alkalisierungsmittel.

Mispel (Eriobotrya japonica) – Pflanze aus China und Japan. Sie war hauptsächlich als Zierbaum bekannt, produziert aber auch frische Früchte zum Essen oder zur Herstellung von Likören. Die Mispel ist auch ein ausgezeichnetes Diuretikum und hilft, überschüssige Flüssigkeiten im Körper zu beseitigen.

Olivenbaum (Olea europaea) – ursprünglich aus dem 1. Jahrhunder v. Chr., eingeführt von den Phöniziern. Die Olive hat das Mittelmeer seit Jahrtausenden erhalten und liefert Obst, Öl und Holz sowie ein Gefühl von historischer Bedeutung in ihren knorrigen und alten Zweigen.

Der prächtigste der Bäume ist ein alter Olivenbaum namens ’n’Espanya‘, der sich auf einem Bauernhof in San Carlos befindet. Er wird als über 1.000 Jahre alt eingeschätzt und ist einer der ältesten Olivenbäume des Landes.

Dattelpalme (Phoenix dactylifera) – Original aus Nordafrika, eingeführt von punischen Völkern (phönizisch oder karthagisch). Sie wurde früher einzeln oder in Gruppen in unmittelbarer Nähe des Hauses gepflanzt und die Früchte sind eine großartige Quelle für Mineralien, helfen bei der Regeneration der Muskeln, sorgen für das reibungslose Funktionieren des Nervensystems und stärken Knochen und Zähne.

Die Dattelpalme war auch ein Statussymbol eines Hauses, ihre Eleganz und Schönheit wurde geschätzt und sie erreichte eine beträchtliche Höhe.

Llegada principal a la finca Can Mariano Prats

Amerikanische Agave (Agave americana) – oder im ibizenkischen gennant Pitrera, ist ursprünglich aus Mexiko und – wie die Kaktusfeigen – im frühen 16. Jahrhundert eingeführt. Sie ist sehr trockenheitsresistent, wobei die Blätter am Boden des Stiels eine Rosette bilden, um das Wasser zu seiner Basis zu leiten. Die Pflanzenfaser wird aus ihren großen bläulich-grünen Blättern gewonnen, um das historische Schuhwerk von Ibiza, den Espardenyes, herzustellen.

Die Pitrera kann bis zu 100 Jahre alt werden und blüht nur einmal (monokarp). Sie besteht aus einem 5-10 Meter hohen und verzweigten Stiel mit gelben Blüten. Wenn die Blumen sterben, stirbt die Pflanze. Glücklicherweise neigen sie dazu, vor dem Sterben zahlreiche Triebe zu produzieren die sich leicht verbreiten.

Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) – heimisch in Syrien, heute der häufigste Baum der Insel. Das Holz wurde hauptsächlich für Möbel und Brennholz verwendet, die Rinde zum Färben von Leder exportiert und der beim Kochen des Safts entstehende wasserdichte Harz für den Schiffbau und andere Haushaltsarbeiten verwendet. Diese Kiefer gilt als sehr resistent und aggressiv, kolonisiert die Umgebung und säuert den Boden so weit an, dass nur noch wenige Arten von Sträuchern und Pflanzen in ihrem Schatten überleben können. Aus diesem Grund haben die Bauen die Kiefer entfernt wenn sie auf den Feldern des Anbaus auftauchten.

Steinkiefer (Pinus pinea) – Im Gegensatz zur Aleppo-Kiefer, der häufigsten, die die Landschaft der Pitiüsas-Inseln bedeckt (griechischer Name von dieser Kiefer), ist die Steinkiefer auf der Iberischen Halbinsel beheimatet und wird geschätzt wegen der Kerne die von großem Nährwert sind da sie 2/3 der Proteine enthalten die in Kalbsfleisch zu finden sind.

Das größte Exemplar ist der ‚Pi ver d’en Besuró‘, eine 12 Meter hohe Steinkiefer mit einer 25 Meter breiten Krone.

Sabina (Juniperus phoenicea) – oder auch Phönizischer Wacholder, wurde in der Antike von den Phöniziern eingeführt. Er bietet extrem starkes Holz, das beim Bau der Häuser, Dörfer und Siedlungen der Insel half, während der Saft als insektenabweisendes Harz diente. Die Bäume selbst wurden sorgfältig gepflegt, sanft kultiviert und dazu gebracht, gerade und stark zu wachsen. Es ist möglicherweise der emblematischste Baum auf Ibiza und wird derzeit als Kulturerbe der Insel eingestuft.

Eine Gruppe antiker Sabinabäume befindet sich in der Nähe von ‚Sa Rota‘ in Santa Eulalia, ein einzigartiger Baumkomplex, der als historisches Erbe aufgeführt und geschützt ist.

Weinreben – auch von den Phöniziern eingeführt, sah aber die Ära der maximalen Beliebtheit im 19. Jahrhundert. Später kam die Plage der Reblaus auch auf Ibiza an und der Anbau ging zurück. Die Einwohner hörten jedoch bis heute nie ganz auf, Wein anzubauen. Heute hat sich der Anbau massiv ausgeweitet und der Wein der auf Ibiza produziert wird hat sogar ausserhalb der Insel Beachtung gefunden.

Die Insel bietet kleine Täler, umgeben von Bergen, die sich sehr gut für den Weinbau eignen. Der Boden, der aus Kalksteinen, Dolomiten und Mergeln besteht, ist größtenteils tonig.

Das „Sant Mateu Wine Festival“ wird im Dezember im Dorf Sant Mateu gefeiert, und bei diesem Festival, an dem Menschen aus der ganzen Insel teilnehmen und den jungen Wein präsentieren.

Neben dieser Auswahl vervollständigen andere Pflanzen wie Orangenbäume, Aprikosen, Pflaumen und Weinreben die traditionelle Landwirtschaft. Der Weizen und anderes Getreide wurden im Mai gemäht. Der rote Lehmboden ist fruchtbar, solange er genügend Feuchtigkeit hat. Während der Sommer, in denen es nicht regnet, bleiben die meisten Felder brach. Nur wenige Landwirte bauten Gemüse an. Die Nachfrage der Inselbewohner wurde durch Transporte vom Festland gedeckt, und die Exporte waren überwiegend die Johannisbrotfrucht und Salz.

Es gibt charakteristische Elemente der Infrastruktur und der Bewässerung, die für die Förderung einer produktiveren Ernte auf der Insel von großer Bedeutung waren. Diese Techniken wurden größtenteils von den Arabern eingeführt – da diese aus den trockensten Wüstengegenden des Planeten stammten und die effektivsten Methoden zur Wassergewinnung entwickelt hatten (und die immer noch am effektivsten sind). Diese Elemente sind die folgenden:

Terrassen – wurden in der Zeit der muslimischen Herrschaft eingeführt und sind in der Länge und Breite der Gebirgslandschaft der Insel sehr verbreitet. Dies sind terrassenförmig angelegte Steinmauern entlang dem abfallendem Gelände um horizontale Flächen zu schaffen, die für den Anbau geeignet sind. Sie wurden in steilem Gelände von mehr als 30% angelegt, wo horizontale Ausgrabungen nicht möglich waren.

Zisternen – normalerweise unterirdische Zisternen, die durch die Sammlung von Regenwasser gefüllt werden. Sie werden an Orten entfernt von Flüssen eingesetzt, an denen keine Quellen und Brunnen vorhanden sind, oder wo das Grundwasser hart und salzig ist und nicht für die Versorgung von Menschen oder Tier verwendet werden kann.

Acequias (Wassergräben) – ist ein offener Graben oder Kanal, der zur Bewässerung oder Wasserversorgung gebaut wurde. Mit der besonderen Entwicklung in der arabischen Kultur haben diese Konstruktionen Affinitäten in der Verwendung mit den römischen Aquädukten, obwohl ihre Hauptverwendung darin besteht, Obstgärten, Plantagen oder Felder zu bewässern, die Orographie des Geländes nutzend für die Verteilung und Leitung vom Wasser aus den Netzwerken des Hauptkanals.

Brunnen – wurden entwickelt, um das Grundwasser optimal zu nutzen, bevor viele Grundwasseradern aufgrund von Übernutzung erschöpft waren und auf die Entsalzung von Meerwasser zurückgegriffen werden musste. Versammlungen und Feste fanden um Brunnen und Quellen statt, Symbole des Lebens und der Regeneration in vielen Völkern der Erde.

Alle diese Anbauarten und Konstruktionen erinnern an die Vergangenheit einer landwirtschaftlichen Insel mit armen Böden, knappem Wasser und einer facettenreichen Bevölkerungsgeschichte. Jahrhunderte von Invasionen und Plünderungen, gefolgt von Hunger und Vernachlässigung, führten auf Ibiza zu einer Kultur der Widerstandsfähigkeit und des Einfallsreichtums.

Die Globalisierung hat den Zugang zu Materialien und Ideen in beispiellosem Ausmaß erleichtert, aber das kulturelle Erbe Ibizas ist als Modell der Selbstversorgung und der Verbindung mit der Natur, das für viele ein elementarer Bestandteil des persönlichen Wohlbefindens sein kann, noch sehr lebendig.

Referenzen:

Ferrer Abarzuza, A. (1974). La casa campesina de Ibiza. Madrid: Narria. [10 de abril 2020]

Gurrea Barricate, R. y Martín Parrilla, Àngeles. Eivissa-Història-Època andalusina. EEIF (Enciclopèdia d’Eivissa i Formentera)

Espinosa Noguera, J. Guia Botànica Sa Punta d’es Molí. Ajuntament de Sant Antoni de Portmany

Blakstad Design Consultants. Heritage: The singular trees of Ibiza. [consulted 1.5. 2020]

Convalia, C. Sanean y apuntalan la mayor higuera de centenaria de Formentera. Diario de Ibiza

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Los Amigos. Das bohemische Ibiza kombiniert mit Industriedesign

Mitten im malerischen Atzaró-Tal befindet sich „Los Amigos“, eine fast 600 m2 große Villa, die von Romano Arquitectos erbaut und von der Besitzerin, die Pariser Designerin Barbara Boccara, bis ins kleinste Detail dekoriert wurde.Dieses Haus ist wirklich einzigartig, da es uns eine interessante Mischung zeitgenössischer Stile zeigt; Industrielles Außen- und Innendesign kombiniert mit einem böhmischen Touch, mit französischen und kalifornischen Einflüssen, dazu umgeben von der charakteristischsten rustikalen Landschaft Ibizas.


© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Das Atzaró-Tal verbindet Santa Eulalia mit den nordöstlichen Bergen und den Dörfern San Lorenzo und San Carlos. Dieses Tal hat vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten an Popularität gewonnen, da im Gegensatz zur Attraktivität der Küste ein Trend zu einer alternativen Umgebung im rustikalen Inneren der Insel deutlich geworden ist. Das Vall d’Atzaró bietet einen entspannten Lebensstil, ohne eine gewisse Nähe zum „städtischen Treiben“ zu verlieren, das die Kleinstadt Santa Eulalia und die nahe gelegene Küste bieten.Darüber hinaus hat auch das Landhotel Atzaró einen wichtigen Teil zu dieser Beliebtheit beigetragen. Es ist nicht nur ein komfortables Hotel, sondern auch ein Restaurant und ein beliebter Ort für charakteristische Events wie Ausstellungen, Märkte und zahlreiche High-End-Hochzeiten.

Barbara Boccara kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken, da ihre Gypset-Marke Ba&sh nach nur 15 Jahren bereits 170 Geschäfte auf der ganzen Welt vorweisen kann. Barbara lernt Ibiza zum ersten Mal mit 18 Jahren kennen, und besucht die Insel seitdem  immer wieder. Sie erzählt, als sie sich entschied, ein Haus auf Ibiza zu kaufen, war ihre persönliche Präferenz eine typische Ibizenkische Finca, während ihr Mann und ihre Kinder zu etwas Modernem neigten. Mit diesem Haus war jedoch vom ersten Moment an klar, dass beide Parteien zufrieden sein würden: «Rohmaterialien, Beton und Holz, alles verbunden durch Glas».


© Kelosa | Ibiza Selected Properties

This house, built on one level, is a reflection of Barbara Boccara’s creative aDieses auf einer Ebene erbaute Haus spiegelt Barbara Boccaras kreative und vielseitige Haltung wider. Die Reinheit des Industriestils verleiht Charakter und Geräumigkeit, während ein nordisches “Boho-Chic” Innendesign eine einladende, helle und dynamische Umgebung schafft. Dies wird unterstrichen von den organischen und ungewöhnlichen Formen der Möbel, Accessoires und Beleuchtung. In gewisser Weise erinnert es an die zeitgenössische kalifornische Architektur, aber mit mediterranen Einflüssen.

Die charakteristischen Elemente des Industriestils sind präsent in den Wände und Decken aus Beton ohne Putz, in der minimalistischen Designbeleuchtung mit den freiliegenden Wandlampen, in den hellen Holzpaneelen der Wände und in den Möbel aus massiv geschnittenem Rohholz. Darüber hinaus überwiegen die Hauptfarben: Weiß, Grau, Schwarz und Braun.


© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Auch die Dekoration zeigt eine deutliche Neigung zu Rohmaterialien, jedoch mit einem eher klassischen Ansatz. Diese finden sich im ganzen Haus in Stoffen wie Bettwäsche, Baumwolle und Sackleinen – was dem industriellen Stil, der eine gewisse Tendenz zum Inerten oder Leblosen hat, eine warme Note verleiht. Auf der anderen Seite durchfluten die grossen Glastüren mit „unsichtbaren“ Rahmen, die im gesamten Haus eingebaut sind, die Innenräume mit natürlichem Licht und geben den Eindruck, nur zwei Schritte von der üppigen ibizenkischen Natur entfernt zu sein.


© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Das Äußere der Villa ist eine Erweiterung des Inneren. Wie Boccara erklärt, bestand die Idee darin, „den unbeschwerten Geist der Insel zu respektieren“: tiefe Sofas, Hängematten, Kissen auf dem Boden. Kerzen stehen überall auf Tische und Regalen, und Laternen auf dem Boden, und bieten den Rahmen für eine ländliche Romantik – vor allem in der Stunde des Sonnenuntergangs. In Bezug auf die Dekoration gibt es eine gewisse französische ‚laisser faire‘ in der Verteilung von Kunstobjekten mit lokalen und exotischen Accessoires: eine Mischung aus Mittelmeer und Asien.

Was die Möbel betrifft sieht man eine persönliche Vorliebe für die Marke Caravane, wie das “Holi”-Sofa, der Sessel auf der Terrasse oder die “Sirius”-Betten. Im Hauptschlafzimmer finden wir ein großes “Up-Modell”-Loungesofa von Saba Italia, eine “Vieques XS”-Badewanne von Agape (entworfen von Patricia Urquiola) und den legendären “Ergofocus”-Kamin (von der Marke Focus). Die restlichen Möbel sind eine gelungene Kombination aus italienischen, französischen und lokalen Designermarken.


© Kelosa | Ibiza Selected Properties

Im Wohnzimmer herrscht der Kontrast zwischen einem massiven rustikalen Holztisch, Metallstühlen und modernen schwarzen Lampen mit eklektischen Formen. Es ist wieder einmal klar zu sehen, wie die gleichen drei Konzepte kombiniert werden: Industrieller Minimalismus, der handgefertigte Boho-Chic und eine kreative persönliche Note. Drei unterschiedliche Design-Konzepte verbinden sich hier in Harmonie und schaffen dieses unkonventionell gemütliche und moderne Zuhause. Boccara sagt, dass es ihre Priorität für dieses Haus war eine Atmosphäre der Entspannung und des Komforts zu kreieren, egal wo man sich im Haus befindet.

Die Villa Los Amigos ist hauptsächlich eine Kombination aus zwei Stilen, die sich ursprünglich gegenüberstanden und in der Zeitlinie der Geschichte aufeinander folgen: der Industriestil mit seinen modernen Materialien und standardisierten Formen; und das Handwerk, die Art der Produktion vor den Maschinen – handgefertigt und ungleichmäßig. Obwohl viele handwerklich aussehende Produkte heutzutage aus der industriellen Produktion stammen, erzeugen sie immer noch eine warme Atmosphäre. Boccaras Kreativität hat es geschafft, diese beiden Stile so zu kombinieren, als ob sie sich immer immer ergänzt hätten.

Diese einzigartige Villa steht zur Vermietung zur Verfügung. Sie können die Liste einsehen und von dort aus direkt mit uns Kontakt aufnehmen.

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Hausmann Portrait - 1933-36-minRaoul Hausmann und seine Zuflucht auf Ibiza

Raoul Hausmann und seine Zuflucht auf Ibiza

Raoul Hausmann wurde 1886 als Sohn eines akademischen Malers in Wien geboren. Im Jahr 1900 war die ganze Familie nach Berlin gezogen, wo der junge Hausmann auf die Einflüsse des Kubismus, des Expressionismus und des Futurismus traf, bevor er 1918 einer der Gründer der Dada – Bewegung in Berlin wurde. Die dadaistische Bewegung entstand in Zürich als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg als ikonoklastische Infragestellung der Formen und Ziele von Kunst. Die Berliner Version des Dadaismus nahm jedoch eine politischere Haltung ein: Unter dem Pseudonym Der Dadasophe spielte Hausmann in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen eine wichtige Rolle mit seiner institutionellen Kritik in Deutschland, bis er vom NS-Regime verfolgt wurde.

Da Hausmann keine Lösungen in der bildenden Kunst und insbesondere in der Malerei fand, wurde er möglicherweise der Erfinder der Fotomontage, die darin besteht, Schnitte aus Fotografie, Zeitungen und Zeichnungen ohne einen definierten Plan zu kombinieren, um ein plastisch neues Werk zu schaffen, das eine politische, moralische oder poetische Botschaft darstellen würde. Es entsteht als eine Art visuelle Anarchie, die später zu einer erweiterten Form moderner Kunst wird. Neben dem wichtigen Beitrag der Fotomontage ist Raoul Hausmann dafür bekannt, einer der Vorläufer der phonetischen Poesie zu sein, einer experimentellen Form, die das Wort nicht als reinen oder einzigen Träger der Bedeutung verwendet. Eines seiner berühmtesten Gedichte, Fmsbw, beeinflusste die Arbeit seines Freundes und wichtigen Dadaisten Kurt Schwitters zutiefst.

[caption id="attachment_4576" align="aligncenter" width="768"]raoul hausmann der dadasophe in Berlin Raoul Hausmann und Hannah Hoch. Erste Internationale Dada-Messe in Berlin, 1920.[/caption]

Der Dadaismus entsteht 1916 mitten im Weltkrieg mit der Absicht, alle in der Kunstwelt vorgefertigten Codes zu zerstören. Sie gilt als antikünstlerische, antiliteräre und antipoetische Bewegung, da sie die Existenz von Kunst, Literatur und Poesie mit ihren jeweiligen etablierten Normen in Frage stellt. Diese Bewegung wurde von Anfang an als totale Ideologie dargestellt. Sie war nicht nur eine Ablehnung jeglicher Tradition oder früherer Systeme, sondern auch eine Lebensweise.

Die Bewegung wurde im Cabaret Voltaire in Zürich geboren, als die Schweizer Stadt zu einem Zufluchtsort für Migranten aus ganz Europa wurde, die vor dem Krieg flüchteten, und wo sich Vertreter verschiedener Schulen wie der deutscher Expressionismus, der italienischer Futurismus und der französischer Kubismus trafen. Der Dadaismus hat die Besonderheit, dass er keine Rebellionsbewegung gegen eine frühere Schule ist, sondern den gesamten Begriff der Kunst in Frage stellt. Zum ersten Mal in der Geschichte wurden Chaos, Zufall und Unvollkommenheit als Schönheit definiert und als zentrale Elemente innerhalb der Disziplin und Ideologie etabliert. Mit ausgeprägten Tendenzen zu schockieren und zu zerstören als Hauptziel … tatsächlich machte nichts einen Dadaisten glücklicher, als einen Bourgeois zu verärgern.

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Links:  „ABCD“, Raoul Hausmann (1923). Rechts: „Mechanischer Kopf – Der Geist unserer Zeit„, Raoul Hausmann. (1919)

Dada ist Anti- Alles. Anti-Kunst, Anti-Literatur, sogar Anti-Dada … sein eigener Name wurde zufällig gewählt, dies ist ein Hauptmerkmal der Bewegung; ebenso wie die Freiheit als Maxime, die Zerstörung von Normen und Kanons, um die traditionelle Nutzung der Kunst zu stören und vollständig zu zerstreuen. Der Dadaismus stellte einen sehr wichtigen Präzedenzfall für die zeitgenössische Kunst dar, da er bisher unwiderruflichen Begriffen wie der ewigen Schönheit, der Ewigkeit der Prinzipien, den Gesetzen der Logik und der Unbeweglichkeit des Denkens widerspricht. Die Dadaisten dagegen förderten die Spontaneität, die Freiheit des Individuums, das Unmittelbare, das Zufällige, der Widerspruch, verteidigen das Chaos gegen Ordnung und Unvollkommenheit gegen die Vollkommenheit.

Zuflucht auf Ibiza.

Raoul Hausmann landete zwischen 1933 und 1936 auf Ibiza, als Ergebnis einer Flucht aus Deutschland da er auf der NS-Liste der „entarteten Künstler“ aufgeführt wurde. Er kam in Begleitung seiner Frau Hedwig Mankiewitz und Vera Broïdo, seiner Geliebten, beide Juden genau wie er.

Während seines dreijährigen Aufenthalts auf der Insel durchstreifte Hausmann die charakteristischsten Ecken der Insel. Die Einfachheit, die Morphologie seiner Landschaften, die archaischen Gebräuche ihrer Bewohner und seine Architektur haben den Künstler schnell überwältigt. Berauscht von der materiellen und kulturellen Reinheit des Ortes konzentrierte er sich hauptsächlich auf jeden Hinweis auf alles, was intakt war oder keine postindustrielle Veränderung durchgemacht hatte.

Finca bei Sant Josep, Ibiza (1934)

Auf diese Weise entdeckte er die Bedeutung der materiellen Kultur der einheimischen Architektur Ibizas. Dies durchdrang seine intensive Analyse der Konstruktionen und der Morphologie der Landschaften. Hausmann bewunderte das Gefühl der Autonomie und Selbständigkeit das diese Bauernhäuser verkörperten. In gleicher Weise bewunderte er die einzigartige Einfachheit sowie die noblen und reinen architektonischen Formen, die ausschließlich auf die Bedürfnisse des Menschen zugeschnitten waren, eine „Architektur ohne Architekten“, in der er sowohl primitives als auch zeitgenössisch wahrnahm.

Hausmann begann, anthropologische und historische Essays über die Insel zu schreiben, und seine Darstellungen wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. Seine in Tagebüchern und Notizbüchern gesammelten Zeichnungen geben einen einmaligen Einblick in die Ursprünge des konstruktiven Konzepts und der Materialien dieser Landhäuser. Er machte diese Häuser wie auch die Bewohner der Insel zu Hauptthemen seiner Fotografien. Hausmann hatte eine besondere Sensibilität für die Fotografie, mit der Absicht, kleine, aber intensive Erfahrungen zu projizieren, in denen der Betrachter seine besondere Wertschätzung erkennen konnte.

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Photos and Notebook (R. Hausmann): Finca Can Mestre / Can Palerm.

Seine Ausführungen verarbeitet er auf Hunderten von getippten Seiten und fast fünfhundert fotografischen Negativen, sowie in einem Buch mit dem Titel Hyle. Das Erbe des Künstlers illustriert die „jungfräuliche“ Landschaft Ibizas, die eine isolierte und archaische lokale Kultur aufrechterhielt. Beide bildeten die perfekte Bühne für das Experimentieren und die künstlerische Entwicklung von Raoul; eine harmonisierte Umwelt, das Ergebnis der respektvollen materiellen Interaktion der Bauern, die natürliche Ressourcen nur zur Erfüllung ihrer primären Bedürfnisse nutzten, wobei technische Einschränkungen und natürliches Ressourcen die Ergebnisse beeinflussten.

Diese Werke werden ergänzt durch die Forschungsarbeiten von Hausmann in denen er die Verbindungen der materiellen Kultur der ibizenkischen Architektur zu anderen mediterranen Kulturen identifiziert. Eine Tatsache, die auch spätere Gelehrte faszinieren würde wie im Falle von Rolph Blakstad in den 50er Jahren.

Als der spanische Bürgerkrieg begann, trat Hausmann der republikanischen Seite bei und schaffte es sogar, ein internationales Anti-Franco-Komitee auf Ibiza zu organisieren. Als die Insel jedoch in die Hände der Francoisten fiel, musste er sie verlassen und sein Exil in der Schweiz fortsetzen. In den folgenden Jahren beschreibt er ein bitteres Exil, in dem sein Werk zerstreut oder zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa ließ sich Hausmann im französischen Limoges nieder. Dort nahm er seine künstlerische Produktion wieder auf, unter anderem die Malerei, die er so viele Jahre vernachlässigt hatte, und wie Einheimische berichteten hat er bis zu seinem Tod im Jahre 1971 sehr einsam gelebt.

Links: Raoul Hausmann, L’homme qui a peur des bombes (The Man who is Afraid of Bombs) (Film. 1957) / Rechts: Raoul Hausmann, Dada Raoul, (1951)

Hausmann war sein Leben lang als Rebell bekannt. Er nahm nie etwas für selbstverständlich an und kämpfte immer gegen alle Arten von Gewissheiten, die er für ungerechtfertigt hielt. Sein Leben war ein ständiger Kampf gegen den Autoritarismus und den damaligen deutschen Fanatismus. Angesichts dieser Realität war er der dadaistischen Haltung des Widerspruchs immer treu. Er stellte den Zustand der Welt, der Gesellschaft und des sogenannten Fortschritts zutiefst in Frage, zu einer Zeit, als dieser nur als vorteilhaft angesehen wurde. Eine Doktrin, die später zu den Katastrophen zweier Weltkriege beitragen würde.

Auf Ibiza angekommen, wird Hausmann jedoch eine archaische Kultur und Lebensart, die Handwerkskunst und einfache, zweckmäßige Architektur bewundern. Seine Studien über die Häuser Ibizas, die das Ergebnis vieler kultureller Einflüsse waren (phönizische, ägyptische, römische, arabische usw.), sollten zeigen, dass die Idee eines einzigen Ursprungs eine Fiktion ist und dass die sogenannte Reinheit eines Volkes oder einer Kultur nicht existiert. Seine Portraits der Bauern der Insel unterscheiden sich drastisch von den damals praktizierten „rassischen“ Portraits. Auf halbem Weg zwischen Studium und Dichtung bezeichnete er die würdevollen Porträtierten als „wild und freiheitsliebend“, und er fotografierte sie gern außerhalb ihres gewohnten Kontextes.

Photo: Raoul Hausmann

Man kann argumentieren, dass sowohl die Tiefe von Hausmanns Denken als auch die Breite seiner Interessenschwerpunkte, als Schriftsteller, Dichter oder als Fotograf, bis heute unterbewertet sind. Die auffallende Einfachheit seiner Bilder sind Zeugniss seiner Abneigung gegen grosse Inszenierungen oder Effekte. Die Fotografien sind bescheiden und dadurch sehr real und mächtig. In diesem Artikel können wir nur einen Teil erwähnen der Arbeit und Kreativität dieses außergewöhnlichen Künstlers und wir möchten den Leser ermutigen mit Interesse, tiefer in die Arbeiten von Hausmann einzutauchen.

Abschliessend ein charakteristisches Beispiel der dadaistischen Bewegung, die phonetische Poesie:

Der Erste Weltkrieg in wenigen Worten(Auszug aus einem Vortrag über die künstlerische Bewegung des Dadaismus und seinen historischen Kontext.) Der Soundtrack wird aus futuristischer und dadaistischer Musik und Gedichten aus den 1910er und 1920er Jahren als Kurt Switters zusammengestellt , FT Marinetti und Raoul Hausmann.)

 

 

 

 

 

Referenzen:

Crespo MacLennan, G. (2017). Raoul Hausmann: fotógrafo en Ibiza. Diario: El País.

Teixeira, C. (2018). La Ibiza Inédita de Raoul Hausmann. Blog online: Leer y tejer.

Plataforma ArteEspaña. Entrada: Definición del Dadaísmo. (2005). Enciclopedia del Arte (online).

Le Musee Rochechouart (2018). Entrada: The Raoul Hausmann Resource Library. Chateau de Rochechouart.

 

 

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Fallingwater,_also_known_as_the_Edgar_J._Kaufmann,_Sr.,_residence,_Pennsylvania,_by_Carol_M._HighsmithTraditionelle versus moderne Architektur. Die Energiefrage

Traditionelle versus moderne Architektur. Die Energiefrage

Die Volksarchitektur hat sich über viele Jahre hinweg entwickelt, um die inhärenten Probleme des Wohnens anzugehen. Durch Versuch und Irrtum haben Bevölkerungen im Laufe der Jahrhunderte Wege gefunden, mit den Extremen des Klimas umzugehen. Der Einfluss der westlichen Kultur ist jedoch allgegenwärtig und die Tendenz zu einem internationalisierten Baustil hat zu einer Verringerung der traditionellen Lösungen geführt.

Logischerweise fordern moderne Einwohner einen höheren Komfort in ihren Häusern. Solche Standards können durch den Einsatz von Maschinen wie Klimaanlagen erreicht werden, die erhebliche Anfangskosten und langfristig einen noch größeren Energiebedarf aufweisen. Durch den sorgfältigen Einsatz traditioneller Techniken ist es jedoch möglich, Verbesserungen der Wärmeregelung zu erzielen, da der Energiebedarf drastisch gesenkt werden kann und die Verwendung des traditionellen architektonischen Stils kann auserdem zu einem angenehmeren Wohnen führen.

 

Fallingwater, by American architect Frank Lloyd Wright (1934) /Photo: Carol M. Highsmith (public domain)

Dies bedeutet nicht, dass Designer die Pfade der Vergangenheit nachahmen sollten. Bei der Suche nach Effizienz und Wirtschaftlichkeit sollten moderne Materialien, Technologien und innovative Bautechniken eingesetzt werden. Wenn jedoch das architektonische Erbe ignoriert und die gesammelte Weisheit der Vergangenheit übersehen wird, führt dies zu einer unvermeidliche Ignoranz gegenüber mehr Energieeffizienz, Forderung des 21. Jahrhunderts.

Die Weisheiten traditioneller Bauweisen schützt uns vor ungünstigen klimatischen Bedingungen und schafft ein angenehmes Mikroklima, das das Hauptziel dieser Architektur ist, und der Entwurf der Gebäude steht im Einklang mit den rauen Klimazonen der verschiedenen Regionen.

In der traditionellen Architektur ist der interne Wärmeregulationsmechanismus im Gebäude selbst integriert. Diese berücksichtigt die Topographie, Konstruktion, Morphologie, sogar die Anordnung und Nutzung von Innenräumen, nehmen Teil an der Funktion des Mechanismus der thermischen Regulierung.

Die internen Bedingungen entsprachen jedoch nicht den derzeitigen Komfortanforderungen. Schnelle und spektakuläre Fortschritte in der Technologie von Heizungs- und Klimaanlagen für die Kältetechnik sowie andere technische Innovationen und internationale Designeinflüsse haben die Architektur der traditionellen Werten und Prinzipien verdrängt.

Mechanisierung und Internationalisierung führten zur Ablehnung traditioneller Methoden, und das mangelnde Wissen über die Bauphysik beraubte der Struktur des Gebäudes seine grundlegenden Fähigkeiten und hat es dem Klima ausgeliefert. Moderne Gebäude sind klimatisch unzulänglich geworden. Klimaanlagen ersetzen die natürliche Kühlung und resultieren in einen hohen Energieverbrauch, Kosteneinsparungen für die Bauunternehmer und enormen Gewinnen für die Energiewirtschaft.

Die Auslieferung der Architektur an die Maschine lässt auch einige Probleme der grundlegenden Komfortbedingungen im Innenraum offen, so wie Kostenprobleme, Wartung von mechanischen Einrichtungen oder Energieverbrauch. In Großbritannien beispielsweise haben Gebäude gezeigt, dass sie einen erheblichen Prozentsatz des gesamten Energieverbrauchs absorbieren, im Durchschnitt bis zu 50% des gesamten Energieverbrauchs.

Die Verringerung fossiler Brennstoffe sowie der zunehmende Zerfall der Umwelt haben das Interesse an umweltfreundlicheren Materialien, Prozessen und Energieträgern geweckt und machen es erforderlich, dass unsere modernen Gebäude einerseits Schutz bieten aber andererseits möglichst wenig Energie benötigen.

Bioklimatische Häuser ITER – Süd Teneriffa

Dies führt zu einer neuen Annäherung an die bioklimatische Architektur, die das Gebäude von Anfang an als ein Ganzes betrachet, als Ort des Energieaustauschs zwischen Innen und Außen, der natürlichen und klimatischen Umgebung. Der bioklimatische Methode betrachtet das Gebäude als einen lebenden Organismus. Eine dynamische Struktur, die die vorteilhaften klimatischen Parameter (Sonneneinstrahlung für den Winter, Meeresbrise für den Sommer usw.) verwendet, wobei die nachteiligsten Klimaeffekte vermieden werden. Unter diesem Ansatz sind die mechanischen Systeme integral mit der Architektur verbunden und müssen als grundlegende Elemente des Gebäudes berücksichtigt werden.

Dieser neue Ansatz versucht, den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen in Gebäuden zu bewerten, wobei zunächst die verfügbaren kostenlosen Energiesysteme analysiert werden. Die vorläufige Analyse bioklimatischer Geländegrafiken für die architektonische Gestaltung ermöglicht es, einen geeigneten Gebäudestandort zu definieren, die die Energiekosten erheblich senken und den Bedarf an mechanischen Mitteln minimieren könnten, während die Anforderungen an moderne Komfortkriterien berücksichtigt werden.

Es ist klar, dass die Aufgabe des modernen Architekten wesentlich komplizierter ist als die der alten Baumeister. Die Anforderungen des modernen Lebens führen neue Faktoren und Überlegungen in die Gestaltung von Gebäuden ein, die über die relativen „Grundlagen“ des traditionellen Lebensstils hinausgehen. Während sich die Technologie weiterentwickelt und das Leben anspruchsvoller wird, ist die vernünftige und optimale Organisation komplexer Variablen wichtig bei der Herstellung von Komfortstandards. Da das Gefühl des Wohlbefindens eine subjektive Wahrnehmung ist, variiert es von Mensch zu Mensch von Kultur zu Kultur und im Laufe der Zeit. Daher ist es unfair und falsch, den thermischen Komfort in traditionellen Gebäuden nach dem gleichen Muster zu beurteilen, das wir für moderne Gebäude verwenden.

Die Werkzeuge, Materialien und Techniken, die dem modernen Architekten zur Verfügung stehen, sind jedoch weit mehr, als sich der volkstümliche Baumeister hätte je erträumen können. Darüber hinaus hat der Architekt den Vorteil des gesammelten Wissens seiner Vorgänger. Durch die Verbindung zwischen dem traditionell realisierbaren Konstruktionsansatz und den komplexen Gestaltungskriterien der heutigen Praxis können Empfehlungen für eine maximale Energieeffizienz im Gebäude abgeleitet werden.

 

Además de estos dos elementos principales de la arquitectura tradicional que mitigan las condiciones climáticas extremas, la organización de los espacios y su orientación, se identifican otras soluciones arquitectónicas que reflejan la sabiduría tradicional y que se usan en la arquitectura solar pasiva moderna. Dichos componentes son los diseños variados de ventanas y sus dispositivos de sombreado, como persianas, pantallas, pérgolas y voladizos.

Neben diesen beiden Hauptelementen der traditionellen Architektur, werden andere architektonische Lösungen identifiziert, die die traditionelle Weisheit widerspiegeln und in der modernen passiven Solararchitektur verwendet werden. Bei diesen Komponenten handelt es sich um die vielfältigen Konstruktionen von Fenstern und deren Abschattungsvorrichtungen wie Jalousien, Sichtschutz, Pergolas und Überhange.

Von diesen Komponenten wurden der Innenhof, die Überhänge oder Seitenwände und die manuell betätigten Rollläden in einer Reihe parametrischer Optimierungsstudien getestet und es wurde entdeckt, dass die komplexeren Häuser mit einem U-förmigen Patio mehr Energie sparen als die einfachen Formen. Dies ist auf die zusätzlichen Faktoren zurückzuführen, die mit der thermischen Leistung einhergehen, mit der Einführung sorgfältig ausgewählter Parameter in die Optimierungsstudien, die als Regulatoren im Haus wirken. So ist eine umschliessende Isolierung und eine Orientierung von mehr Fassade gegen Süden essentiell. Es ist offensichtlich, dass ein effektives Muster thermische Untersuchungen für jedes Gebäude mit seiner eigenen Geometrie, Konfiguration und Besonderheiten eines integrierenden Designansatzes bedarf.

Betreffend der Beschattung wurde der Schluss gezogen, dass das optimierte Design von Überhängen und Seitenwänden ohne Jalousien oder Rollos ausreichend Sonnenschutz im Sommer bieten kann, um den thermischen Komfort im Inneren zu erhalten. Die Verwendung von Jalousien ist häufig begrenzt durch eine Reihe von Überlegungen zum Umwelt-, Architektur-, Wirtschafts- und Verhaltensentwurf. Die Sonnenschutzfunktion könnte dann als sekundäre Funktion ausgeführt werden, und die Jalousien könnten, falls erforderlich, hauptsächlich zum Schutz der Privatsphäre oder der Sicherheit installiert werden. Die Schlussfolgerungen der Studien bestätigten jedoch die Überzeugung, dass die Absicht der Bewohner des Mittelmeers, mit Jalousien abzuschirmen, die Beibehaltung des Innenraumkomforts zum Ziel hatte.

Die passiven Reaktionen traditioneller Architektur auf lokale Umweltbedingungen und Einflüsse bilden einen Schatz an Wissens- und Informationsmustern für moderne, nachhaltige und bioklimatische Architektur. Ein erfolgreiches Klimadesign sollte daher die gesammelten Erfahrungen und die Weisheit unserer Vorfahren nicht ignorieren, sondern sollte sich gemäss einem tiefen Verständnis der wissenschaftlichen Erkenntnisse und nicht nach einer emotionalen Bewertung der traditionellen Architektur entwickeln. Der architektonische Ausdruck muss Regionalismus respektieren und auf einem multidisziplinären Designansatz basieren.

Massenwissen und Technologie aus der modernen industriellen Entwicklung sollten ebenfalls nicht ignoriert werden. Architektur muss daher eine Synthese beider Aspekte sein, die mit den traditionellen Werten im Einklang stehen und gleichzeitig den heutigen Gesellschaften angemessen sind, ihrer kulturellen Identität und der menschlichen Dimension, die auf geeigneten Technologien basiert.

 

Referenzen:

Serghides, Despina K. (2010). The Wisdom of Mediterranean Traditional Architecture Versus Contemporary Architecture – The Energy Challenge. The Open Construction and Building Technology Journal, 2010, 4, 29-38.

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